Mit einem Jahresgewinn von CHF 47,8 Mio. steigerte die Jungfraubahn-Gruppe im Jahr 2018 das Ergebnis erneut markant.

Die Jungfraubahn-Gruppe erarbeitete insgesamt einen Betriebsertrag von CHF 212,8 Mio., was einem Plus von CHF 19,0 Mio. entspricht. Nach wie vor wichtigste Ertragsquelle ist der Verkehrsertrag, der im Berichtsjahr CHF 153,8 Mio. betrug und damit 7,0% beziehungsweise CHF 10,0 Mio. über dem Bestwert des Vorjahrs lag. Der Betriebsaufwand hat um 11,0% auf CHF 117,7 Mio. zugenommen. Entsprechend stieg der EBITDA um 8,4% auf CHF 95,1 Mio. und der Cashflow (Mittelfluss aus Geschäftstätigkeit) um 25,6% auf CHF 79,9 Mio. Die Abschreibungen betrugen CHF 34,1 Mio. Das operative Ergebnis EBIT konnte um 15,0% auf CHF 61,0 Mio. gesteigert werden und entspricht einer EBIT-Marge von 28,6%. Nach einem praktisch ausgeglichenen Finanzergebnis und nach Steuern weist die Jahresrechnung einen 15,0% über dem Vorjahr liegenden Jahresgewinn von CHF 47,8 Mio. aus.

Im Juli 2018 erfolgte der lang ersehnte Baustart der V-Bahn. Bis Ende 2018 wurden auf den zahlreichen Baustellen eindrückliche Fortschritte erzielt. Insgesamt betrug das Investitionsvolumen der Jungfraubahn-Gruppe im vergangen Jahr CHF 63,6 Mio. Davon entfielen CHF 40,8 Mio. auf das V-Bahn-Projekt. In den letzten Jahren investierte das Unternehmen CHF 160 Mio. beziehungsweise 50% der veranschlagten Gesamtkosten in das Generationenprojekt, das nebst den Kernelementen Eigerexpress, Grindelwald Terminal und Parkhaus die bereits abgeschlossenen Rollmaterialerneuerungen bei der Wengernalp- und Jungfraubahn umfasst.

Nebst der V-Bahn bildeten erste Schritte im Erneuerungsprogramm der Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren, der Erwerb einer Nachbarliegenschaft bei der Talstation der Firstbahn, der Umbau der Gleisanlagen in Wengen, der Start des Ausbaus der Ankunftshalle auf dem Jungfraujoch, Erneuerungen bei der Stromversorgung und der Tunnelbeleuchtung sowie die Weiterentwicklung unseres bahneigenen Vertriebssystems Schwerpunkte bei der Investitionstätigkeit. Bis auf CHF 5,6 Mio. zinsloser Infrastrukturdarlehen der öffentlichen Hand für die Strecken Lauterbrunnen–Wengen und Lauterbrunnen–Mürren konnten die Investitionen vollumfänglich aus dem Cashflow finanziert werden.

Per 31. Dezember 2018 zeigt die Konzernbilanz mit einer Eigenkapitalquote von 79,7% ein sehr solide finanziertes Unternehmen. Es kommt weiterhin ohne verzinsliche Schulden aus und verfügt über flüssige Mittel von CHF 87,4 Mio. Damit ist die Jungfraubahn-Gruppe bestens gerüstet für die intensive Investitionsphase der nächsten zwei Jahre bis zum Abschluss des V-Bahn-Projekts mit der geplanten Inbetriebnahme des Eigerexpress im Dezember 2020.

Das wichtigste Segment Jungfraujoch – Top of Europe erzielte einen Nettoerlös von CHF 139,2 Mio. Die erneute Steigerung von 8,2% basiert insbesondere auf der langjährigen, intensiven und erfolgreichen Bearbeitung der asiatischen Märkte. Sowohl bei der Anzahl Besucher wie auch beim Verkehrsertrag konnten erneut Bestresultate erzielt werden. Mit 1 067 000 Gästen reisten im Berichtsjahr zum dritten Mal nach 2015 und 2017 über eine Million Gäste auf das Jungfraujoch – Top of Europe. Der Netto-Verkehrsertrag konnte um 4,3% auf CHF 111,8 Mio. gesteigert werden. Bemerkenswert dabei ist die gleichzeitige Steigerung des Durchschnittsertrags um 1,8% auf CHF 104.80 pro Gast. Der Gästemix, die gesteigerten Gästezahlen und der erstmals ganzjährig geöffnete Shop in Interlaken wirkten sich positiv auf den Umsatz der Top of Europe-Shops aus, der mit CHF 8,8 Mio. ebenfalls einen neuen Bestwert erzielte. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) betrug CHF 67,5 Mio. und machte 71,0% des EBITDA der Gruppe aus.

Deutlich besser als im Vorjahr, aber nach wie vor deutlich schwächer als in den besten Jahren entwickelte sich der Wintersport. Trotz turbulenten Witterungsverhältnissen im Januar und oftmals ungünstigem Wetter an den Wochenenden der Hochsaison verlief der Geschäftsgang von Jahresbeginn bis zum Saisonschluss im Frühling 2018 dank guten Schneeverhältnissen befriedigend. Leider war der Start in die Wintersaison 2018/2019 harzig. Die Zahl der Skier Visits in der gesamten Jungfrau Ski Region stieg im Vergleich zum Vorjahr um 5,4% auf
987 000, der anteilige Netto-Verkehrsertrag der Unternehmensgruppe um 6,7% auf CHF 22,1 Mio. Bei einem Nettoumsatz von CHF 28,1 Mio. erzielte das Segment einen EBITDA von CHF 0,3 Mio. Nach wie vor leistet das Segment Wintersport einen bedeutenden Deckungsbeitrag an die übrigen Geschäftsbereiche.

Am stärksten entwickeln sich die Erlebnisberge. Alle beteiligten Bahnen – die Harderbahn, die Firstbahn und die Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren – erzielten wiederum neue Rekorde im Verkehrsertrag. Dieser konnte netto insgesamt um 26,7% auf CHF 20,2 Mio. gesteigert werden. Die Erlebnisberge profitierten vom lang anhaltenden, schönen Sommer- und Herbstwetter. Zudem zahlt sich die eigenständige Positionierung aller Erlebnisberge aus. Bemerkenswert sind in die Umsatzsteigerungen von 40% auf CHF 3,4 Mio. bei den Erlebnisangeboten im Gebiet Grindelwald-First und die Steigerung des Verkehrsertrags auf über CHF 5 Mio. bei der Harderbahn. Insgesamt nahm der Segmentumsatz der Erlebnisberge um 24,9% auf CHF 27,4 Mio. zu und führte zu einer Steigerung des EBITDA von 41,2% auf CHF 14,5 Mio.

Die strategischen Finanzziele der Jungfraubahn-Gruppe widerspiegeln die Orientierung an langfristigen Zielen und der Politik eines wertorientierten Unternehmens (Value Stock). Die Ertrags- und Free-Cashflow-Ziele bestimmen denn auch die Finanzplanung der Gruppe.

Für die Erfüllung der Zielsetzungen Eigenfinanzierungsgrad und Investitionen im Verhältnis zum Cashflow gilt zur Beurteilung der langjährige Schnitt. Aufgrund des hohen Investitionsbedarfs des V-Bahn-Projekts kann die Investitionen/Cashflow-Zielsetzung vorübergehend nicht eingehalten werden.

2018 hat die Jungfraubahn-Gruppe ihre Ziele mit Ausnahme der Kennzahl Investitionen/Cashflow übertroffen. Die Umsatzrendite betrug 22,5%, die EBIT-Marge erreichte 28,6%. Mit der vorgeschlagenen Dividendenerhöhung um 16,7% auf CHF 2.80 pro Aktie (Vorjahr CHF 2.40) liegt die Payout-Ratio mit 34,1% im definierten Zielband. Die Investitionen beanspruchten im Berichtsjahr 79,6% des Cashflows. Für das Jahr 2018 resultierte ein Free Cashflow von CHF 16,3 Mio. Damit beträgt der kumulierte Free Cashflow der Zielperiode 2014–2023 per Ende 2018 CHF 73,5 Mio. Per Ende 2018 beträgt der Eigenfinanzierungsgrad 79,7%.

Im Rahmen des Risikomanagements befassen sich die Jungfraubahnen mit möglichen Ereignissen, welche die Erreichung von strategischen und den damit verbundenen finanziellen Zielen infrage stellen könnten. Entsprechend bewerten wir diese aufgrund ihrer Eintretenswahrscheinlichkeit und ihrer Auswirkung auf den EBIT. Die Ereignisse können den kommerziellen Erfolg, die Partnerschaften, die Reputation, die Organisation (hier namentlich die Sicherheit von Menschen, die Gefährdung von Sachwerten, die Verfügbarkeit, Integrität und Vertraulichkeit von Daten und die Know-how-Sicherung), die Finanzen, sowie die Governance und Compliance betreffen. Dabei werden sowohl Chancen wie Gefahren identifiziert. Die strategischen Risiken werden regelmässig im Rahmen der Aktualisierung der SWOT-Analyse des Verwaltungsrates besprochen. Im Lagebericht treten wir schwergewichtig auf die kommerziellen Herausforderungen ein (siehe Botschaft der Unternehmensführung / Chancen und Risiken).

Die Jungfraubahnen verfügen über ein den gesetzlichen Anforderungen entsprechendes internes Kontrollsystem (IKS). Mit diesem Instrument wird die Compliance im besonders sensiblen Bereich der Finanzen überprüft und bezüglich der Richtigkeit und Zuverlässigkeit der Berichterstattung Sicherheit geschaffen.

Die IT-Sicherheitspolitik der Jungfraubahnen verfolgt einen Best-Practice-Ansatz. Die Regeln sind in der IT-Sicherheitspolitik, der IT-Sicherheitsrichtlinie für Mitarbeiter und der IT-Passwortrichtlinie/ Benutzerberechtigungskonzept festgehalten. Risikobasiert werden darüber hinaus für alle geschäftsrelevanten Anwendungen besondere Service-Level definiert und der Change-Prozess durch eine Fachgruppe überwacht. Der interne Datenschutzbeauftragte beaufsichtigt die rund 60 Datensammlungen mit schützenswerten Personendaten, berät die Verantwortlichen in der Handhabung und berichtet der Geschäftsleitung mindestens jährlich über die Belange des Datenschutzes und die Ergebnisse und Empfehlungen aus seinen Prüfungen. Dabei orientieren sich die Jungfraubahnen an der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU, obwohl der Schweizer Nachvollzug in der Gesetzgebung noch nicht in Kraft ist. Die notwendigen Anpassungen für Datensammlungen mit internationalem Bezug wurden entsprechend prioritär behandelt.

Der Risikomanagement-Prozess ist in die bestehende Prozesslandschaft eingebettet. Die Ablauforganisation regelt die Verantwortlichkeiten und stellt sicher, dass die relevanten Massnahmen geplant und umgesetzt werden. Zentrale Grundlage des formellen Risikoprozesses bildet das Verzeichnis der Risiken (Risikokatalog). Die Risiken werden nach finanzieller Auswirkung und Eintretenswahrscheinlichkeit bewertet und so in ihrer Bedeutung für das Unternehmen positioniert (Risikoprofil). Der Risikokatalog der Jungfraubahnen gibt eine Übersicht über die operativen Risiken und wird jährlich überarbeitet. Der Verwaltungsrat diskutiert und ergänzt die sogenannten strategischen Risiken wenn notwendig, jedoch mindestens einmal jährlich. Eng mit dem Risikomanagement verknüpft sind die externen und internen Audittätigkeiten. Neben den internen Audits, mit denen die Geschäftsleitung risikobasiert bestimmte Bereiche überprüft, werden die Jungfraubahnen namentlich durch das Bundesamt für Verkehr, die Suva und die Zertifizierungsstelle für das Qualitätsmanagement-Zertifikat ISO 9001/2015 regelmässig extern auditiert.

Die zunehmende Regulierungsdichte, die mit einer Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Compliance einhergeht, nimmt der Verwaltungsrat explizit neu in die SWOT-Analyse auf. Daraus resultieren Anstrengungen, die Compliance laufend weiterzuentwickeln. Im Vordergrund steht dabei unverändert die Sicherheit für Mitarbeitende und unsere Kundinnen und Kunden. Immer mehr sind Unternehmen jedoch von Regulierungen in verschiedenen Bereichen betroffen. Als kleines börsenkotiertes Unternehmen ist dies eine Herausforderung, alle Regeln gut zu erfüllen, in einzelnen Bereichen sogar Standards zu setzen, dabei aber die Kosten nicht explodieren zu lassen und die Innovationstätigkeit nicht zu behindern.

Das Scheitern von Projekten ist eine wichtige Risikoposition im Katalog eines naturgemäss investitionsgetriebenen Transportunternehmens, das Seilbahnen und Eisenbahnen unterhalten und zeitgemäss erneuern muss. Derzeit stellt uns das Grossprojekt V-Bahn entsprechende Herausforderungen an die Projektsteuerung. Diese wird von einem speziell aus Vertretern der Jungfraubahnen und der Gondelbahn Grindelwald-Männlichen AG gebildeten Board wahrgenommen. Dieses berichtet alle drei Monate an die Verwaltungsräte der Jungfraubahn Holding AG, der Berner Oberland-Bahnen AG und der Gondelbahn Grindelwald-Männlichen AG. Neben der Kostenkontrolle, dem Terminplan und dem Monitoring von Notwendigkeit und Mehrwert allfälliger Projektanpassungen werden die Sicherheit, die Arbeitsvergabe, die Vorbereitung der Betriebsübergabe sowie die Qualität und spezifische Risiken der Bauausführung besprochen. Das interne Reporting wird durch einen Bericht eines unabhängigen Experten ergänzt.

Grundsätze der Rechnungslegung

Allgemeines

Die Konzernrechnung wird auf der Basis von betriebswirtschaftlichen Werten und in Übereinstimmung mit den Fachempfehlungen zur Rechnungslegung (Swiss GAAP FER) sowie dem schweizerischen Aktienrecht erstellt. Sie vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Die Konsolidierung erfolgt aufgrund von geprüften und nach einheitlichen Richtlinien erstellten Einzelabschlüssen der Konzerngesellschaften.

Die Jahresrechnung der Jungfraubahn Holding AG und die Konzernrechnung der Jungfraubahn-Gruppe wurden vom Verwaltungsrat am 27. März 2019 genehmigt.

Abschlussdatum

Als einheitliches Abschlussdatum gilt für alle in die Konsolidierung einbezogenen Gesellschaften der 31. Dezember. Eine Ausnahme bildet die assoziierte Gesellschaft Skilift Bumps AG (30. Juni). Bei der Skilift Bumps AG wird wie in den Vorjahren wegen der geringen Bedeutung der Gesellschaft auf die Erstellung eines Zwischenabschlusses per 31. Dezember verzichtet.

Konsolidierungskreis

Die Konzernrechnung umfasst die Jahresrechnung der Jungfraubahn Holding AG und ihrer Beteiligungen. Die Beteiligungen der Unternehmungsgruppe sind nachfolgend in der Anmerkung «0 Konsolidierungskreis» ersichtlich. Die Beteiligungen werden wie folgt gegliedert:

Konzerngesellschaften
Konzerngesellschaften sind Gesellschaften, an denen die Jungfraubahn Holding AG direkt oder indirekt über mehr als 50 Prozent Stimmenanteil verfügt.

Assoziierte Gesellschaften
Bei den assoziierten Gesellschaften handelt es sich um Unternehmungen, an denen die Jungfraubahn Holding AG mit 20 bis 50 Prozent beteiligt ist.

Nicht konsolidierte Beteiligungen
Die nicht konsolidierten Beteiligungen (Anteil bis 20 Prozent) werden in den «Finanzanlagen» ausgewiesen.

Konsolidierungsmethode

Konzerngesellschaften
Aktiven und Passiven sowie Aufwand und Ertrag werden nach der Methode der Vollkonsolidierung zu 100 Prozent erfasst. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der angelsächsischen Methode (Purchase Method). Ein im Zusammenhang mit einem Beteiligungserwerb bezahlter Goodwill wird in der Regel über 5 Jahre, in begründeten Fällen über 20 Jahre abgeschrieben. Eine passive Differenz (Badwill) wird im Erwerbsjahr der Erfolgsrechnung gutgeschrieben.

Die Anteile Dritter am Eigenkapital und am Ergebnis sind in der Bilanz und der Erfolgsrechnung separat ausgewiesen. Forderungen, Verbindlichkeiten sowie Lieferungen und Leistungen zwischen Konzerngesellschaften, einschliesslich daraus resultierender Gewinne, werden eliminiert.

Assoziierte Gesellschaften
Diese Gesellschaften werden nach der Equity-Methode abzüglich betriebswirtschaftlich notwendiger Wertberichtigungen in die Konzernrechnung einbezogen.

Nicht konsolidierte Beteiligungen
Die in den «Finanzanlagen» bilanzierten nicht konsolidierten Beteiligungen sind zum Anschaffungswert abzüglich betriebswirtschaftlich notwendiger Wertberichtigungen bewertet.

Bewertungsgrundsätze

Die Bilanzpositionen sind nach einheitlichen Richtlinien bewertet. Grundlage der Bewertung sind die Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten (Prinzip der historischen Kosten). Die wichtigsten Regeln in Bezug auf die verschiedenen Positionen werden nachstehend wiedergegeben:

Fremdwährungen
Die Umrechnung der Positionen, die in Fremdwährung geführt werden, erfolgt nach der Stichtagskurs-Methode. Die Effekte aus Fremdwährungsanpassungen werden im Periodenergebnis erfasst.

Forderungen
Forderungen werden zum Nominalwert abzüglich betriebswirtschaftlich notwendiger Wertberichtigungen ausgewiesen.

Vorräte
Unter dieser Position werden insbesondere verkäufliche Artikel der Souvenirshops sowie die Warenvorräte der Gastronomiebetriebe bilanziert. Die Bewertung erfolgt zu Anschaffungskosten oder – falls dieser tiefer ist – zum realisierbaren Veräusserungswert. Allfällige Skonti werden als Minderung der Anschaffungskosten verbucht. Verbrauchs- und Betriebsmaterial wird im Sinne vorausbezahlter Kosten in den «Aktiven Rechnungsabgrenzungen» ausgewiesen.

Sachanlagen
Die Sachanlagen und Ersatzteile werden zu Anschaffungs- oder zu Herstellungswerten erfasst und über den geschätzten Zeitraum ihrer Nutzung linear abgeschrieben (Ersatzteile entsprechend des Zeitraums der zugehörigen Sachanlagen). Grundstücke werden nicht abgeschrieben. Die geplanten Nutzungsdauern betragen:

Wertbeeinträchtigungen (Impairment)
Zu jedem Bilanzdatum wird beurteilt, ob Anzeichen einer Wertbeeinträchtigung der Buchwerte der Aktiven der Jungfraubahn-Gruppe vorliegen. Beim Vorliegen von Anzeichen wird der erzielbare Wert der Aktiven ermittelt. Ein Verlust aus Wertbeeinträchtigungen wird erfolgswirksam erfasst.

Finanzanlagen
Die Finanzanlagen werden zu den Anschaffungskosten, vermindert um betriebswirtschaftlich notwendige Wertberichtigungen, ausgewiesen.

Immaterielle Werte
Die immateriellen Werte (Software, Konzessionen und Rechte sowie Goodwill) werden zu Anschaffungskosten erfasst und über die geschätzten oder vertraglich festgelegten Nutzungsdauern abgeschrieben. Die geplanten Nutzungsdauern betragen:

Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten werden zum Nominalwert eingesetzt.

Rückstellungen
Rückstellungen sind auf Ereignissen in der Vergangenheit begründete wahrscheinliche Verpflichtungen, deren Höhe und/oder Fälligkeit ungewiss, aber schätzbar sind. Die Bewertung erfolgt nach einheitlichen betriebswirtschaftlichen Kriterien.

Umsatzrealisation

Die Erlöse der Jungfraubahn-Gruppe stammen überwiegend aus dem Verkauf von Fahrausweisen (Verkehrsertrag), weitere wichtige Erlösquellen sind die Abgeltung der öffentlichen Hand und der Energieverkauf. Der Verkehrsertrag wird mit dem Abschluss der Verkaufstransaktion im Vertriebssystem realisiert und in der entsprechenden Periode verbucht. Erlöse aus langfristig gültigen Fahrausweisen werden monatlich abgegrenzt und über die gesamte Laufzeit der entsprechenden Fahrausweise aufgelöst.

Steuern

Die laufenden Ertragssteuern werden aufgrund der im Berichtsjahr ausgewiesenen Geschäftsergebnisse nach dem Prinzip der Gegenwartsbemessung abgegrenzt.

Für die Abgrenzung der latenten Steuern sind alle Differenzen zwischen Steuer- und Konzernwerten zu den vollen Steuersätzen bewertet und in der Bilanz zurückgestellt (Comprehensive Liability Method). Für die Berechnung der latenten Steuerlast wird der aktuell gültige Steuersatz für jede Gesellschaft angewendet. Latente Steuerguthaben auf steuerlich verrechenbaren Verlustvorträgen werden nicht aktiviert, aber im Anhang ausgewiesen.

Personalvorsorgestiftungen

Die Mitarbeitenden der Jungfraubahn-Gruppe sind mit Ausnahme der Jungfrau Gastronomie AG bei der rechtlich selbstständigen Personalvorsorgestiftung der Jungfraubahnen versichert. Die Mitarbeitenden der Jungfrau Gastronomie AG sind bei der GastroSocial Pensionskasse angeschlossen. Beide Vorsorgewerke bezwecken, die Arbeitnehmer gegen die wirtschaftlichen Folgen von Alter, Tod und Invalidität zu versichern. Als Versicherte werden diejenigen Arbeitnehmer aufgenommen, die das 17. Altersjahr vollendet haben.

Die Vermögen der Stiftungen sind in der vorliegenden Konzernrechnung nicht enthalten. In der Erfolgsrechnung werden die auf die Periode abgegrenzten Beiträge als Personalaufwand dargestellt. In der Bilanz werden die entsprechenden aktiven oder passiven Abgrenzungen beziehungsweise Forderungen und Verbindlichkeiten erfasst, die sich aufgrund von vertraglichen, reglementarischen oder gesetzlichen Grundlagen ergeben. Es wird jährlich beurteilt, ob aus einer Vorsorgeeinrichtung aus Sicht der Organisation ein wirtschaftlicher Nutzen oder eine wirtschaftliche Verpflichtung besteht. Als Basis dienen Verträge, die Jahresrechnung der Vorsorgeeinrichtungen, die in der Schweiz nach Swiss GAAP FER 26 erstellt werden, und andere Berechnungen, welche die finanzielle Situation, die bestehende Über- beziehungsweise Unterdeckung entsprechend den tatsächlichen Verhältnissen darstellen.

Transaktionen mit Nahestehenden

Geschäftsbeziehungen mit Nahestehenden werden zu marktkonformen Konditionen abgewickelt. Dies betrifft insbesondere den Geschäftsverkehr mit der BEKB | BCBE, der Gebäudeversicherung Bern, der Garaventa AG, der Graf AG, Hoch- & Tiefbau, Holzbau, sowie mit assoziierten Gesellschaften und Personalvorsorgeeinrichtungen.

Segmentinformationen

Folgende Gesellschaften gehören per 31. Dezember 2018 zum Konsolidierungskreis:

Die ungedeckten Kosten des durch die öffentliche Hand (Bund und Kanton Bern) bestellten Transportangebotes auf den Strecken Lauterbrunnen–Mürren und Lauterbrunnen–Wengen werden durch die Besteller abgegolten. Die entsprechende Abgeltung muss im Voraus verhandelt werden.

Die im Personalaufwand verbuchten Entschädigungen der Geschäftsleitung sind im Vergütungsbericht der Jungfraubahn Holding AG ausgewiesen.

Für die Mitglieder der Geschäftsleitung und der erweiterten Geschäftsleitung bestehen Kaderversicherungen. Die Aufwendungen der Unternehmungen betrugen 2018 TCHF 239 und 2017 TCHF 150.

Der allgemeine Aufwand enthält vorwiegend Verwaltungskosten, Honorare, Abgaben und Gebühren sowie verschiedene Sponsoring- und Kostenbeiträge. Die im allgemeinen Aufwand enthaltenen Entschädigungen an die Mitglieder des Verwaltungsrates sind im Vergütungsbericht der Jungfraubahn Holding AG ausgewiesen.

21 Finanzertrag

Im Finanzertrag 2018 ist ein Badwill im Umfang von TCHF 6 enthalten, der aus dem Zukauf von Anteilen von Tochtergesellschaften entstanden ist. Im 2017 resultierte ein Badwill von TCHF 9.

Der durchschnittliche Ertragssteuersatz des Konzerns entspricht dem gewichteten Durchschnittssteuersatz, der sich aus dem Gewinn oder Verlust vor Steuern sowie dem Steuersatz jeder einzelnen Gesellschaft ergibt.

In den Gesellschaften Firstbahn AG, Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren AG, Grindelwald Grund Infrastruktur AG, Jungfrau Gastronomie AG sowie Mürrenbahn AG bestehen steuerlich anrechenbare Verlustvorträge von insgesamt TCHF 4492 (Vorjahr TCHF 2657). Der daraus resultierende nicht aktivierte latente Steueranspruch beträgt TCHF 985 (Vorjahr TCHF 583).

23 Eigenkapital

Aktienkapital
Das Aktienkapital der Jungfraubahn Holding AG ist vollständig einbezahlt, beträgt per Stichtag 31. Dezember 2018 CHF 8 752 500 und ist in 5 835 000 Namenaktien mit einem Nennwert von CHF 1.50 eingeteilt. Mit den Anteilen verbundene Rechte und Restriktionen werden unter Ziffer 6 des Corporate-Governance-Berichts erläutert.

Eigene Aktien
Die Gesellschaft verfügte am 31. Dezember 2018 über 3018 eigene Namenaktien mit einem Nennwert von je CHF 1.50 (Vorjahr 3593 eigene Namenaktien). Im Berichtsjahr wurden 20 000 (Vorjahr 20 005) eigene Namenaktien zu einem Durchschnittskurs von CHF 145.88 (Vorjahr CHF 111.86) erworben und 20 575 (Vorjahr 21 116) eigene Namenaktien zu einem Durchschnittskurs von CHF 139.91 (Vorjahr CHF 128.94) veräussert.

Seit 2005 haben die Mitarbeitenden der Jungfraubahn-Gruppe sowie die Verwaltungsräte der Jungfraubahn Holding AG die Möglichkeit, freiwillig eine limitierte Anzahl Namenaktien der Jungfraubahn Holding AG zu einem Vorzugspreis zu erwerben. Im Berichtsjahr betrug dieser Preis CHF 43.00 pro Namenaktie (Vorjahr CHF 33.00). Die Differenz zwischen dem Vorzugspreis und dem nach dem Rundschreiben Nr. 37 der Eidgenössischen Steuerverwaltung massgeblichen Börsenkurs wurde über den Personalaufwand in der Erfolgsrechnung verbucht. Auf diesem Weg wurden im Berichtsjahr 20 294 eigene Namenaktien verkauft (Vorjahr 20 975).

Der Aktienbesitz der Mitglieder des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung ist im Anhang der Jahresrechnung der Jungfraubahn Holding AG ausgewiesen.

Reserven
Die nicht ausschüttbaren, statutarischen oder gesetzlichen Reserven betragen per 31. Dezember 2018 TCHF 26 279 (Vorjahr TCHF 24 917).

25 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Seit dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 sind keine Ereignisse eingetroffen, die die Aussagefähigkeit der Konzernrechnung 2018 beeinträchtigen.