Einfach der Grösste

Der Grosse Aletschgletscher ist das Herz des UNESCO-Welterbes Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch. Der gigantische Eisstrom hält seit Jahrhunderten Forscher, Gäste und Einheimische in seinem Bann.

Es gab Zeiten, da fürchteten sich die Menschen vor den Gletschern. Jahr für Jahr rückte der Grosse Aletschgletscher vor, ebenso sein Nachbar, der Fieschergletscher. Dabei begruben sie Wald, Wege und Kulturland unter sich. Um dies zu verhindern, führten die Talbewohner seit Mitte des 17. Jahrhunderts Prozessionen durch, beteten und stellten Bannkreuze auf, die heute noch zu sehen sind. Mit mässigem Erfolg. Die Gletscher wuchsen weiter.

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Von einer Gefahr zum Forschungsobjekt

Ausgerechnet als der Grosse Aletschgletscher am längsten war, wendete sich das Blatt. Von einer Gefahr wurde er ab Mitte des 19. Jahrhunderts zum Forschungsobjekt. Der Glaziologe Arnold Escher aus der grossen Escher-Dynastie begann 1841 als erster mit Messungen. Seit 1892 wird die Länge des Aletschgletschers systematisch erfasst.

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Umwerfender Gletscherblick vom Jungfraujoch aus

Der Aletschgletscher gehört heute zu den am gründlichsten erforschten und am meisten besuchten Gletschern der Welt. Seine Grösse und Schönheit zieht jährlich tausende Menschen in seinen Bann. Sie reisen mit der Jungfraubahn auf das Jungfraujoch. Dort bietet sich ein umwerfender Blick auf die Firne, die den Aletschgletscher speisen, auf den Eisstrom und die Viertausender im Hintergrund.

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Zehn Milliarden Tonnen Eis

Wer hier steht, bekommt eine Ahnung davon, wie gewaltig die Eismasse ist. Nicht umsonst ist dieses Wunder aus Eis das Herz des UNESCO-Welterbes Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch. Rund 22 Kilometer Eis und eine Fläche von etwa 80 Quadratkilometern dehnen sich vor dem Auge des Betrachters aus. Der grösste Gletscher der Alpen ist an seiner tiefsten Stelle beim Konkordiaplatz fast 900 Meter dick. Und doppelt so breit. Insgesamt liegen hier rund zehn Milliarden Tonnen Eis. 

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Der Gletscher schrumpft seit 150 Jahren

Wegen seiner gewaltigen Masse schmilzt der Grosse Aletschgletscher zwar langsamer als kleinere Gletscher. Aber auch er nimmt ab, und das seit rund 150 Jahren. Allein in den letzten 30 hat er 2,2 Kubikkilometer Wasser verloren. Das ist etwa so viel Trinkwasser, wie die Schweiz in zwei Jahren verbraucht.

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Wertvolle Daten für die Klimaforschung

Die Forschung hat von seinem Schwund auch profitiert. Wo sich der Grosse Aletschgletscher zurückzog, gab er immer wieder Zeugen seiner Geschichte frei: Bäume zum Beispiel. Diese liessen sich teilweise bis in die Bronzezeit (ca. 1300 v. Chr.) zurückdatieren. Zusammen mit historischen Dokumenten und Messdaten konnte die Wissenschaft nachvollziehen, wann der Gletscher in den vergangenen 3500 Jahren wuchs und wann er schrumpfte. Diese Daten geben Hinweise darauf, wie das Klima früher war. Und sie helfen, die heutige Klimaerwärmung einzuordnen.

Der Grosse Aletschgletscher

Mit 22 Kilometern das Herz des UNESCO-Welterbes Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch und der grösste Gletscher der Alpen. Er bedeckt eine Fläche von 80 Quadratkilometern und ist an der tiefsten Stelle 900 Meter dick.

Möge er wachsen

Die Einheimischen genügt es allerdings nicht, festzuhalten, was ist. Sie haben Massnahmen ergriffen. In der jährlichen Prozession, die es noch immer gibt, beten sie seit einigen Jahren dafür, dass die Gletscher im UNESCO-Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch wieder wachsen.

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