Erneuerung Firstbahn

Die Konzession der Firstbahn läuft 2034 aus – deshalb planen die Jungfraubahnen frühzeitig die Erneuerung der Firstbahn. Die neue Bahn soll ab Fuhrenmatte/Bahnhof Grindelwald starten, womit eine direkte Anbindung an den öffentlichen Verkehr gewährleistet ist. Mit der geplanten Erneuerung können zudem Wartezeiten vermieden sowie mehr Qualität und Komfort geboten werden. Die neue Linienführung schafft einen klaren Mehrwert für Einheimische und Gäste – im Sommer wie im Winter.

Hier finden Sie alle Informationen zum Projekt – übersichtlich aufbereitet mit häufig gestellten Fragen, Medienmitteilungen und laufend aktualisierten Inhalten.

FAQ

  • Wieso wird die Bahn nicht 1:1 ersetzt?

    Es gibt am heutigen Standort der Talstation zwei ungünstige Rahmenbedingungen. 

    1. Es fehlen Parkplätze
    2. Es fehlt eine umfangreiche öffentliche Erschliessung (aktuell nur Ortbus)
    3. Der Zugang und die Lage entsprechen nicht mehr den heutigen Bedürfnissen. Die Platzverhältnisse sind am heutigen Standort begrenzt. Die Talstation der Bahn liegt nicht direkt an der Strasse, sondern zurückversetzt am Hang. Das heisst, Passagiere müssen zusätzliche Höhemeter zu Fuss zurücklegen. Ein wichtiges Ziel der Erneuerung muss daher sein, den Zugang zur künftigen Firstbahn, die Gästelenkung und den Platzbedarf für alle Anspruchsgruppen auch mit Blick in die Zukunft optimal zu gestalten.
    4. Die Dorfstrasse und Kernzone von Grindelwald ist bereits heute dem Gästeaufkommen der Firstbahn nicht mehr gewachsen. Eine neue, alternative Verkehrserschliessung am heutigen Standort ist nicht machbar.
    5. Die Skigebietsverbindung der Gebiete First und Kleine Scheidegg/Männlichen kann am heuten Standort nicht befriedigend gelöst werden.
  • Wie sieht die neue Linienführung aus?

    Die Bahn soll in Zukunft direkt vom Bahnhof Grindelwald mit Mittelstation in Bort nach First führen. Die Station Schreckfeld wird mit einer separaten Gondelbahn mit der Bergstation First verbunden. Um dereinst die Rückführung der Wintersportbetreibenden via Talabfahrt zur Talstation zu gewährleisten, braucht es eine Sesselbahn Isch-Bodmi. Aktuell wird mit Gesamtkosten von über 100 Millionen Franken gerechnet inklusive der Talstation bei der Fuhrenmatte und einem neuen Berghaus auf First. Parallel dazu wird die heutige Beschneiung ausgebaut.

  • Wie lange dauert die Bauphase bzw. wie viele Winter- und Sommersaisons wird die Bahn nicht fahren?

    Das können wir noch nicht sagen und hängt auch vom Variantenentscheid ab. Mit Standort Bahnhof könnte ein Grossteil der Bahn gebaut werden, während dem die aktuelle Bahn weiterläuft. In diesem Fall gäbe es wohl maximal einen Unterbruch von mehreren Monaten. Müsste es ein 1zu1 Ersatz geben, wäre der Unterbruch wohl mindestens ein Jahr.

  • Welche Aspekte der neuen Firstbahn werden aktuell noch im Detail geprüft?

    Derzeit laufen detaillierte Prüfungen zu verschiedenen technischen und betrieblichen Aspekten der neuen Firstbahn. Dazu gehören der genaue Verlauf und die Höhe der Seillinien, die Anzahl, Höhe und Standorte der Stützen, mögliche Zugangswege sowie die künftige Führung der Skipisten.

  • Was wird im Rahmen der Testplanung für die Tal- und Bergstation geprüft?

    Im Rahmen der Testplanung werden die bauliche Gestaltung und Einbindung der Tal- und Bergstation geprüft. Dabei geht es auch um notwendige Anpassungen an die Überbauungsordnung sowie die Festlegung des Seilbahnkorridors. Ziel ist eine abgestimmte Lösung im Einklang mit Raumplanung, Landschaft und Nutzung.

  • Es hat schon genug Bahnen im Berner Oberland. Braucht es überhaupt noch eine neue, grössere Firstbahn?

    Bei der Firstbahn handelt es sich um einen Ersatz der bestehenden Bahn. Die Konzession läuft im 2034 aus und baulich sowie elektromechanisch haben die Bauteile das Lebensende erreicht. Es geht um eine Erneuerung für die kommenden 40 Jahre.

  • Warum ist der Standort beim Bahnhof Grindelwald für die neue Firstbahn vorgesehen?

    Mit der Talstation beim Bahnhof Grindelwald erhält die neue Firstbahn einen direkten Anschluss an den öffentlichen Verkehr, mit der Berner Oberland-Bahn, der Wengernalpbahn und dem Ortsbus. Mit einem neuen Busterminal beim Bahnhof könnte der Bär-Platz für kommunale Nutzungen freigespielt werden. 

  • Führt eine bessere Anbindung der Firstbahn zu einer stärkeren Frequentierung – und wie wird mit möglichen Auswirkungen umgegangen?

    Bereits heute verzeichnet die First viele Gäste, wodurch die bestehende Bahninfrastruktur stellenweise an ihre Grenzen stösst. Mit der Erneuerung geht es in erster Linie darum, den Komfort und die Aufenthaltsqualität für unsere Gäste deutlich zu verbessern.

    Dank unserem bewährten Gästelenkungssystem können Besucherströme effizient gelenkt werden. Die direkte Anbindung an den öffentlichen Verkehr beim Bahnhof Grindelwald ermöglicht zudem eine bequeme Anreise mit der BOB – und trägt gleichzeitig zur Reduktion des motorisierten Verkehrs im Dorf bei.

  • Welche zusätzlichen Nutzungen sind für die neue Talstation der Firstbahn vorgesehen?

    Die Talstation soll eine Mantelnutzung für Geschäfte, Wohnraum für Einheimische / Personal oder Beherbergung bekommen. Aktuell läuft eine sogenannte Testplanung zusammen mit der Gemeinde Grindelwald. Dabei werden Fragen wie Ortsbild, mögliche Nutzungen, Verkehrs-/Gästeflüsse oder Anbindung Dorfstrasse im Rahmen eines partizipativen Verfahrens geklärt. In dieses Verfahren sind namhafte Expertinnen und Experten aus den Bereichen Architektur, Verkehrs-, Raum- und Städteplanung sowie Landschaftsarchitektur involviert.

  • Was passiert mit dem heutigen Standort der Talstation Firstbahn nach der Erneuerung?

    Am heutigen Standort der Talstation Firstbahn kann nach der Inbetriebnahme der erneuerten Firstbahn ab Bahnhof eine nachhaltige Entwicklung / Nutzung wie beispielsweise Wohnraum für Einheimische / Personal oder Gewerbe erfolgen.

  • Wie leisten die Jungfraubahnen einen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung und Entwicklung?

    Die Jungfraubahnen sind ein wirtschaftlich gesundes, lokal verankertes Unternehmen und finanzieren grosse Investitionen wie die Erneuerung der Firstbahn selbst. Neue Projekte – wie etwa die V-Bahn – haben in der Vergangenheit bereits zu mehr regionaler Wertschöpfung und zusätzlichen Arbeitsplätzen geführt.
    Zudem leisten die Jungfraubahnen durch Steuerzahlungen und Entschädigungen für Überfahrrechte einen wichtigen Beitrag zur Infrastrukturfinanzierung in den Gemeinden. Rund drei Viertel der knapp 1'000 Mitarbeitenden leben in der Jungfrau Region, davon 190 allein in Grindelwald – und zahlen dort auch ihre Steuern.

  • Welches Seilbahnsystem wird bei der neuen Firstbahn zum Einsatz kommen?

    Die Wahl des Bahnsystems vom Bahnhof Grindelwald nach First ist auf ein 3-Seilbahnsystem «Triline» gefallen. Das neuartige Seilbahnsystem von Doppelmayr/Garaventa überzeugt mit einem hohen Beförderungskomfort, Laufruhe, Energieeffizienz, hoher Wind-Stabilität und Tragkraft sowie langen Spannweiten für die Seilfelder. Das System ermöglicht eine optimale Linienführung ab Bahnhof via Bort bis nach First mit nur sechs Seilbahnstützen, ohne Waldschneisen. Dabei kommt einzig die erste im Bereich des Wohngebiets zu stehen. Dank hoher Seilführung kann der bestmögliche Abstand zu betroffenen Wohnhäusern erreicht werden.
    Durch die kleine Anzahl Stützen sowie der Vermeidung von Waldschneisen überzeugt das System auch aus landschaftlicher Sicht. Rund 70 Kabinen bieten zwölf Sitz- und zu Spitzenzeiten zusätzlich fünf Stehplätze. Damit werden in Zukunft Warteschlangen bei den Stationen der Vergangenheit angehören und die Beförderungsqualität deutlich erhöht werden.
    Für die Erschliessung des Knotenpunkts Schreckfeld ist ab First der gleiche Bahn-Typ wie bei der Gondelbahn Grindelwald-Männlichen mit 30 Kabinen mit je zehn Sitzplätzen vorgesehen.  Diese Gondelbahn wird gleich wie die neue Sesselbahn Isch-Bodmi von der Firma Doppelmayr/Garaventa gebaut.

  • Wird durch die Erschliessung ab Bahnhof der Dorfkern entlastet?

    Bei der neuen Talstation Fuhrenmatte/Bahnhof ist der Platz vorhanden, um nebst der neuen Seilbahn auch ein unterirdisches Parkhaus zu erstellen. Dieses wird via West-Umfahrung Grindelwald erschlossen. So wird es künftig keinen Zubringerverkehr mehr durch das Dorf Grindelwald zur Firstbahn geben.

  • Wie fördern die Berner Oberland-Bahnen die Verlagerung des Verkehrs von der Strasse auf die Schiene?

    Die Berner Oberland-Bahnen haben alle Voraussetzungen geschaffen, um ab Dezember 2028 mit einem Viertelstundentakt die Bahnkapazitäten zu erhöhen. Massnamen sind unter anderem das Park+Ride Matten, die zusätzlich bestellten 10 Triebzüge, wovon sechs ab der Wintersaison 2025/2026 in Betrieb sein werden, und die geplanten Anpassungen am Bahnnetz mit erweiterten Kreuzungsstellen, inkl. Strassenunterführung Burglauenen ab 2028. 

  • Was beinhaltet das Verkehrskonzept?

    Das Verkehrskonzept, das im Auftrag des Gemeinderats Grindelwald ausgearbeitet wird, soll die Verkehrsflüsse rund um die neue Firstbahn ganzheitlich betrachten. Ziel ist es, Lösungen für Anreise, Busanbindung, Fussgängerführung und die Entlastung des Dorfkerns zu entwickeln – abgestimmt auf die Bedürfnisse von Einheimischen und Gästen.

  • Wie sieht der Projekt-Zeitplan aus?

    Da die Konzession für die aktuelle Firstbahn im Jahr 2034 abläuft und die Bahntechnik grundlegend erneuert werden muss, streben die Jungfraubahnen an, den Neubau bis im Jahr 2030 fertigzustellen. Aktuell wird mit Kosten von rund 100 Millionen Franken gerechnet, inklusive einem neuen Berghaus und einem Ausbau der Beschneiung. Ein wichtiger Schritt wird die Anpassung des Seilbahnkorridors / Überbauungsordnung sein. Darüber werden die stimmberechtigten Einwohnerinnen und Einwohner von Grindelwald an der Gemeindeversammlung entscheiden, voraussichtlich im Jahr 2026.

Kontakt

Kathrin Naegeli
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