Im ersten Halbjahr 2025 erreichte die Jungfraubahn-Gruppe einen Verkehrsertrag von 107,2 Millionen (Mio.) Franken. Damit war er 8,2 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des letzten Jahres. Mitte Juni vollzog die Jungfraubahn-Gruppe den Stabwechsel an der Spitze des Unternehmens. Auf Urs Kessler folgte Oliver Hammel als neuer CEO. «Ich konnte die Leitung eines grundsoliden Unternehmens mit erfreulichen Perspektiven übernehmen, mit einem selbständig funktionierenden Team, das schnell agiert und stets am Ball bleibt», erklärt Oliver Hammel nach rund hundert Tagen im Amt.
Verkehrserträge 1.1.–30.6. |
Tausend CHF | 2025 | 2024 | Veränderung in % |
Jungfraujoch – Top of Europe | 59’682 | 56’904 | +4,9% |
Erlebnisberge | 20’807 | 17’698 | +17,6% |
Wintersport | 26’722 | 24’476 | +9,2% |
Total Verkehrsertrag | 107’211 | 99’078 | +8,2% |
Gästefrequenzen 1.1.–30.6. |
| 2025 | 2024 | Veränderung in % |
Jungfraujoch (Berg an) | 472’700 | 460’500 | +2,6% |
Erlebnisberge | 679’000 | 624’400 | +8,7% |
Skier Visits Jungfrau Ski Region | 964’300 | 930’100 | +3,7% |
Das Unternehmen erzielte bei einem Betriebsertrag von 149,9 Mio. Franken ein EBITDA von 65,9 Mio. Franken. Im ersten Semester 2025 erwirtschaftete die Jungfraubahn-Gruppe mit einem Halbjahresgewinn von 37,0 Mio. Franken ein Rekordergebnis, das 7,3 Prozent über jenem von 2024 liegt. Aufgrund des starken Geschäftsganges haben auch die Kosten zugenommen. Der Betriebsertrag stieg um 5,7 Prozent gegenüber der gleichen Vorjahresperiode, der Betriebsaufwand um 5,3 Prozent.
In allen drei Segmenten – Jungfraujoch – Top of Europe, Erlebnisberge und Wintersport – konnten Ertrag und Durchschnittsertrag überproportional gesteigert werden. Und auch bei den Gästezahlen legten alle drei Segmente nochmals zu.
Steigender Durchschnittsertrag beim Jungfraujoch – Top of Europe
Beim Segment Jungfraujoch – Top of Europe konnte der Durchschnittsertrag pro Gast auf 187 Franken gesteigert werden. Auch der Verkehrsertrag fiel mit 59,7 Mio. Franken um 4,9 Prozent höher aus als in der Vorjahresperiode und entspricht einem Wert von 126 Franken pro Gast. Die Gästezahlen entwickelten sich in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres ebenfalls positiv.
Mit 472'700 Personen besuchten 2,6 Prozent mehr Gäste das Jungfraujoch – Top of Europe als im ersten Halbjahr 2024. «Das gelang dank der langfristigen Strategie der Jungfraubahn-Gruppe, die Monate mit weniger Besuchenden noch besser auszulasten», sagt CEO Oliver Hammel. Mehr Gäste kamen vor allem aus den USA, Indien und Südkorea, wobei sich auch China weiter im Aufwärtstrend befindet.
Erlebnisberge florieren – sehr gute Wintersaison
Bei den Erlebnisbergen ist der Verkehrsertrag mit 20,8 Mio. Franken überdurchschnittlich gestiegen. Das entspricht einer Zunahme von 17,6 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2024. Diese Steigerung ist dank der Tariferhöhung bei den Tickets für die Firstbahn sowie einem höheren Absatz des Jungfrau Travel Passes zustande gekommen. Gerade Letzteres führt dazu, dass die Gäste länger in der Region bleiben. Das zeigt sich auch bei den Gästezahlen. Diese lagen bei der Firstbahn und der Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren 14,8 Prozent bzw. 12,9 Prozent über den Zahlen der Vorjahresperiode. Bei der Harderbahn resultierte im ersten Halbjahr ein Minus von 5 Prozent, wobei die Frequenzen auf hohem Niveau verbleiben.
Im Segment Wintersport war die Wintersaison 2024/2025 mit 1,183 Mio. Skier Visits (Erstzutritte) die zweitbeste der letzten zehn Jahre. Einzig die Wintersaison 2021/2022 war noch stärker. Sowohl ins Gebiet Grindelwald-First wie auch ins Gebiet Kleine Scheidegg-Männlichen kamen mehr Wintersportgäste. Das Gebiet Kleine Scheidegg-Männlichen verzeichnet seit Fertigstellung des V-Bahn-Projekts und dem Eiger Express deutlich mehr Skier Visits. Werden die Wintermonate Januar bis April verglichen, beträgt die Steigerung gegenüber der gleichen Vorjahresperiode 3,7 Prozent und im Fünfjahresdurchschnitt 5,1 Prozent. Der Verkehrsertrag (1.1.2025-30.4.2025) stieg um 9,2 Prozent auf 26,7 Mio. Franken.
Nachhaltigkeit
Die Jungfraubahn-Gruppe unterstützt im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie diverse regionale Nachhaltigkeitsprojekte. Der Forstbetrieb Grindelwald konnte im ersten Halbjahr an verschiedenen Standorten im Gemeindegebiet Grindelwald rund 1000 «Klimabäume» pflanzen. Und bei der Hardermatte oberhalb von Unterseen werden durch spezifische Wald- und Böschungspflege die Biodiversität und Artenvielfalt gefördert. Eine intakte Natur ist für die Jungfrau Region von zentraler Bedeutung als Grundlage für den Tourismus und die Wirtschaft.
Einen Schwerpunkt der Nachhaltigkeitsbemühungen bildet das Projekt der alpinen Solaranlage Hintisberg. Erfreulicherweise gab es keine Einsprachen der Natur- und Landschaftsschutzverbände im Rahmen des Baubewilligungsverfahrens. Im zweiten Halbjahr 2025 stehen nebst dem Abschluss des Bewilligungsverfahrens die Sicherung der Fördergelder für alpine Solaranlagen und die Wirtschaftlichkeitsprüfung an. Daher wird ein Baustart frühestens im Jahr 2026 möglich sein.
Für das Jahr 2025 wurden zudem erstmals Nachhaltigkeitsziele definiert, deren Erreichung die variable Entschädigung der Geschäftsleitung beeinflusst. Die ausgebaute Nachhaltigkeitsberichterstattung führte bereits zu besseren Ratings der Jungfraubahn Holding AG.
Ausblick
In den beiden Nachfolgemonaten des ersten Halbjahres 2025, Juli und August, setzte sich der Trend fort, auch wenn der Juli teils sehr regenreich war. Dabei bewährte sich laut Oliver Hammel, «die internationale Ausrichtung und grosse Märkte-Diversifikation der Jungfraubahn-Gruppe, womit das Unternehmen weniger abhängig vom Wetter ist».
Auch wenn sich der Tourismus seit der Pandemie von anderen Konsumsparten entkoppelt hat und der hohe Wechselkurs kaum Einfluss auf Fernreisen hat, wird der weitere Geschäftsverlauf geprägt sein von den globalen Unsicherheiten, die vom Unternehmen nicht beeinflusst werden können: Dem Krieg in der Ukraine, dem Nahost-Konflikt sowie der fragilen globalen Konjunktur-, Preis- und Währungsentwicklung.
Für den weiteren Verlauf der Sommersaison hat die Konjunkturforschungsstelle (KOF) ihre Prognose aufgrund der starken Nachfrage aus den Fernmärkten leicht erhöht. Bei den Logiernächten rechnet die KOF mit einem Wachstum von 0,5 Prozent für die kommende Wintersaison. In diese startet die Jungfrau Ski Region zusammen mit Adelboden-Lenk, der Aletsch Arena sowie Engelberg-Titlis mit dem AlpsPass.
Halbjahresbericht 2025: www.jungfrau.ch/halbjahresbericht