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Der Wintersport-Netto-Verkehrsertrag konnte gegenüber 2016 zwar um 6,5% gesteigert werden. Er liegt jedoch mit CHF 20,7 Mio. im Vergleich zu den besten Jahren (2007, 2008) auf unverändert tiefem Niveau. Die Nachfrage von Jahresbeginn 2017 bis zum Saisonschluss im Frühling 2017 fiel wie im Vorjahr erneut unterdurchschnittlich aus. Die wenig winterlichen Rahmenbedingungen im Schweizer Mittelland mit warmen, frühlingshaften Verhältnissen waren dem Geschäft mit Tagesgästen abträglich. Hingegen konnten die Jungfraubahnen dank des frühen Schneefalls und kalter Temperaturen bereits nach Mitte November 2017 in die Wintersportsaison 2017/2018 starten und früh einen durchgehenden Wintersportbetrieb in Grindelwald und Wengen anbieten.

Im hart umkämpften und gesättigten Wintersportmarkt haben Wintersportdestinationen mit Schneesicherheit, qualitativ guten, abwechslungsreichen Pisten und viel Convenience durchaus eine Chance. Der Verlauf der Wintersaison 2016/2017 zeigte beispielhaft, wie stark Wetter und Wetterprognosen die Nachfrage beeinflussen können. Lädt zudem Tauwetter und Frühlingserwachen zum Wandern, Velofahren usw. ein, bleiben die Gäste aus, auch wenn in den Bergen noch viel Schnee liegt und das Pistenangebot hervorragend ist. Mit neuen Angeboten und Preismodellen ist dem Trend zu Kurzfristigkeit und Spontanität zu begegnen. Die JUNGFRAU Ski Region hat sich mit den grossen Skigebieten des Berner Oberlandes zusammengeschlossen und ein im Vorverkauf sehr preiswertes Saisonabonnement für CHF 666 auf den Markt gebracht. Mit dem Erwerb eines solchen Abonnements vor Beginn der Saison wird die Nachfrage von den Faktoren, die den kurzfristigen Kauf beeinflussen, entkoppelt. Dass der Kunde das Risiko für die meteorologischen Bedingungen und für sein Spontanverhalten mitträgt, rechtfertigt den Rabatt von rund 33%. Die Partner vereinbarten eine mindestens dreijährige Einführungsphase. Doch schon im ersten Jahr wurden die Budgeterwartungen übertroffen.

Weniger volatil und daher sehr wertvoll ist das Wintersportgeschäft mit Feriengästen. Um dieses zu fördern bzw. um mit dem weltweiten Qualitätsstandard mitzuhalten, muss die Integration der touristischen Dienstleistung laufend verbessert werden. Als spezialisierter Anbieter für Transportdienstleistungen und Pisten ist die Jungfraubahn-Gruppe auf die Leistung Dritter zur Komplettierung der Wertschöpfungskette angewiesen. Die stärkere Integration der Gastwirtschaftsbetriebe, die einen wichtigen Teil des Wintersportangebots ausmachen, ist Teil der aktuellen Strategie. Darüber hinaus leisten die DMO [4] einen wichtigen Beitrag zur Integration. Direkte Partnerschaften mit Hotels, die eine genügende Zahl von Betten in der für Skisportler geeigneten Qualität bereitstellen, werden an Bedeutung gewinnen.

Die JUNGFRAU Ski Region profitiert von der einmaligen Kulisse der Berner Alpen und den entsprechenden Möglichkeiten, die Zubringerbahnen auch im Winter immer stärker mit internationalem Ausflugstourismus auszulasten. Die neue 3S-Bahn von Grindelwald zum höchsten Punkt des Skigebiets, einem Element des V-Bahn-Projekts, ist von Beginn weg für diese gemischte Nutzung konzipiert.